Über Kamerafahrten im Gehirn und Blind Spots
Wie sehen wir? Und wie viel hat das Bild in unserem Kopf mit der Realität zu tun? Diese Fragen haben mich neben meiner Arbeit als People- und Werbefotograf immer interessiert. Den Anstoß, eine künstlerische Antwort darauf zu finden, gab das Foto „Touch of Red“, aufgenommen vor 30 Jahren in Paris.
Worum geht es? Der Mensch sieht in Wirklichkeit selektiv. Nur einen winzigen Ausschnitt unseres Gesichtsfeldes sehen wir scharf. Die Augen machen gewissermaßen eine Kamerafahrt, und das Gehirn setzt viele Einzelbilder zu einem Gesamteindruck zusammen. Unser Bild im Kopf ist also kein korrektes Abbild der Wirklichkeit, sondern immer eine Interpretation der Realität unseres Gehirns. Mit meiner PhotoArt versuche ich, diesen Prozess der Bildverarbeitung im Gehirn wieder zurück zu spulen; all die “blind spots”, Unschärfen und Bewegungen wieder sichtbar zu machen.
Zwar bleiben der “magische Moment” und die Fähigkeit (und das Glück), das richtige Motiv zu erkennen und festzuhalten, die Grundlage für jedes gute Foto. Dennoch spielen mir die heute verfügbaren technischen Möglichkeiten natürlich in die Hände. Digitale Werkzeuge eröffnen faszinierende Möglichkeiten, die ich mir früher kaum vorstellen konnte: ästhetische Überhöhungen banaler Motive, übersteigerte Farbwirkungen oder Schichtungen unterschiedlicher Wirklichkeiten und Zeitebenen. So kann ich fast wie ein Maler mit Farbe, Licht und Formen agieren.
Seit „Touch of Red“ ist die PhotoArt Ausdruck meiner Erlebniswelt, faszinierendes Spielfeld für Fantasie und Experimentierfreude. Bei der Entstehung der Bilder ist der Zufall ein mächtiger Verbündeter, auf den ich mich immer wieder gern verlasse. Ein Beispiel sind die Tiermotive, die ich ganz neu für mich entdeckt habe. New York und die Masai Mara haben mich bei meinen Besuchen inspiriert. Jetzt tummeln sich Steinbock & Co in urbanen Straßenschluchten und geben meinen New York Impressionen eine neue überraschende Dimension.
Wie viele Kreative in der Postmoderne inspirieren mich die vielfältigen Erscheinungsformen des Lebens. Zum Glück für einen Fotografen leben wir in einer visuell übersteigerten Welt, was den Fluss an Ideen und Inspirationen nie versiegen lässt.
Ausstellungen:
2021 Mallorca, Centre Melis Cursach Capdepera, Landschaften und abstrakte Bilder
2018 Mallorca, Cap Vermell Country Club, Retrospective
2018 Mallorca, Capdepera Nou Segle 12, Retrospective
2018 Mallorca, Pollença, Fundación Tabaluga Peter Maffay, Inspirations
2017 Mallorca, Clinica Picasso, Moviments Aleatoris
2017 Mallorca, Park Hyatt Mallorca, Moviments Aleatoris
2016 Mallorca, Capdepera, Moviments Aleatoris
2016 Mallorca, Alcúdia, Moviments Aleatoris
2016 Mallorca, Palma, Moviments Aleatoris
2015 Düsseldorf, GAP 15, Inspirations
2014 Mallorca, Inca, “Sehreise”
2014 Düsseldorf, RAG Greisbach, “Lichtblicke”
2013 Düsseldorf, GAP 15, “Sehreise”
2013 Düsseldorf, re.ac.me., “Sehreise”
2013 Düsseldorf, Druckstudio, “Sehreise”
2013 Düsseldorf, Atelier Schäfer, “Sehreise”
2012 Capdepera, Inspirations
2012 Mallorca, Galeria K, urban animals
2010 Mallorca, Galeria K
2009 Mallorca, Landscape
2008 Mallorca, Mallorca Inspirations
2008 Mallorca, New York
2007 Düsseldorf, New York
2006 Düsseldorf, Stilwerk, Interieur Abstract / rüsing und rüsing
2005 Australien, Perth, Light and Inside
2004 Düsseldorf, Stilwerk, Orange Monday / rüsing und rüsing
2003 Ratingen Golfclub, Bewegung und Zeit
2002 Hösel Golfclub, Bewegung und Zeit
2001 Düsseldorf, Stilwerk, Bewegung und Zeit
1999 Barcelona, BMW Autosalon
1998 Düsseldorf, Light & Insight Galerie
1997 Duisburg, LVA, Objekt–Installation
1997 Art Multiple, Objekt–Design
1996 Berlin, Spree Forum, Projektion
1995 Art Multiple Insight
1994 Köln, Photokina, Farben und Formen
1991 Düsseldorf, Experimentelle Fotos
1986 Köln, Photokina, Menschen in der Werbung
1982 Schottland, Landschaften im Widerspruch
1979 London, Portraits
1978 Beverungen, Ausdruck des Sehens
1977 Teheran, Menschen in Europa
